Meine eigene Krankheitsgeschichte oder mein Weg zum Heilpraktiker

Als ich 40 war, dachte ich: Es gibt kaum ein gesundheitliches Problem, das ich nicht habe. Im Einzelnen sah das so aus:

  • Obwohl sportlich sehr aktiv – Radfahren, Schwimmen, Wandern, Tennis spielen, Skifahren – war ich jede Woche beim Physiotherapeuten und hatte einen Hexenschuss nach dem nächsten. ISG (Ileosakralgelenk) – Probleme haben mich ständig begleitet.

  • Ich litt an Herzrhythmusstörungen und nicht erklärbarem Herzstechen.

  • Ich hatte ständig stechende, migräneartige Kopfschmerzen, gegen die ich laufend Medikamente genommen habe.

  • Wegen Drehschwindel (Menière) war ich lange Zeit nicht arbeitsfähig.

  • Magen-, Darm- und Verdauungsbeschwerden waren für mich Alltag.

  • Mehrfach jährlich plagten mich Infekte aller Art. Mit am schlimmsten waren immer wieder Nasennebenhöhleninfekte und Stirnhöhlenvereiterungen. (Ich habe sicher 10 Jahre gebraucht, um dieses Problem dauerhaft zu lösen.)

  • Ein weiteres Problem war eine Blasenschwäche nach einem Blaseninfekt.

  • Meine stark ausgeprägten Krampfadern mussten im Laufe der Jahre wiederholt operiert werden.

  • 1981 wurde dann wegen eines kalten Knotens meine Schilddrüse komplett entfernt. (Ich habe aber nie Schilddrüsenhormone genommen und hatte erstaunlicherweise nach einigen Jahren wieder eine völlig normale Schilddrüse, was medizinisch völlig unerklärbar ist!)

  • Im gleichen Jahr hatte ich eine Operation der Achillessehne wegen einer starken chronischen Entzündung und Schwellung.

Ich suchte über viele Jahre Hilfe bei den unterschiedlichsten Ärzten, ließ x-mal mein Blut kontrollieren und alle möglichen Laborwerte ermitteln. Ich versuchte die verschiedensten Therapien – alles mehr oder weniger ohne Erfolg!

In dieser Situation reifte bei mir dann irgendwann die Erkenntnis, dass ich keine Hilfe von außen finden werde, sondern meine Probleme selbst lösen muss. Ich begann eine Ausbildung zum Heilpraktiker, die ich 1989 erfolgreich abschloss. Ich begann zum ersten Mal in meinem Leben, mich intensiv um meine Gesundheit zu kümmern. Ich stellte mehrfach meine Ernährung komplett um, von Makrobiotik über Ayurveda auf reine Rohkost und wurde schließlich Vegetarier. Ich begann, intensiv nach Möglichkeiten zu suchen, meine körperliche Verfassung zu verbessern. Der Weg war langwierig und mühsam, und ich hatte oft das Gefühl, kein Stück vorwärtszukommen.

Meine weitere gesundheitliche Entwicklung:

  • Ein Dauerproblem waren meine starken Beschwerden im linken Knie (Meniskus? Arthrose?). Das Resultat zahlreicher Besuche bei Orthopäden waren Schmerzmittel aller Art. Mit Spritzen und Chirotaping konnte ich das dann selbst einigermaßen erträglich gestalten. Gelöst wurde das Problem erst, nachdem eine Osteopathin beim ersten Besuch feststellte, ich hätte ein Problem mit dem linken Hüftgelenk. Nach der unvermeidlichen Operation im November 2016 und 3 Wochen Reha konnte ich drei Monate später wieder in Mallorca die höchsten Berge besteigen und stand 6 Monate später wieder auf dem Tennisplatz.

  • Wegen zunehmender Probleme aufgrund einer Arthrose im rechten Hüftgelenk ließ sich eine weitere Operation im August 2023 nicht vermeiden. Nach einer anfänglichen Verbesserung hat sich die Situation dann aber wieder so verschlechtert, dass ich weiter nach einer Lösung suchen musste. Ich hatte keinerlei Schmerzen im Sitzen und im Liegen, sondern nur in Bewegung. Ich konnte ein paar hundert Meter gehen und hatte dann eine regelrechte Blockade im Lendenwirbelbereich, die mich zwang, mich kurz hinzusetzen. Nach wenigen Minuten ging es dann wieder.

  • Nach einer MRT und verschiedenen anderen Abklärungen unterzog ich mich im Januar 2024 einer Facetten-Denervation. Danach erlebte ich, was ich schon mehrfach erlebt hatte: Die Situation verbesserte sich kurzfristig und verschlechterte sich dann wieder. Tatsache ist nach dem momentanen Stand der Dinge (April 2024), dass ich eine starke Skoliose im LWS-Bereich habe  und als einzige Lösung jetzt eine Operation mit einem Fixateur interne erscheint. Ob ich das machen lassen werde, weiß ich im Moment noch nicht.

 

Ich habe  im Prinzip, abgesehen von den geschilderten körperlichen Einschränkungen keine gesundheitlichen Probleme. Mein Blut präsentiert sich im Dunkelfeld deutlich besser als vor 30 Jahren. Ich bin geistig fit und gesund und kann mühelos stundenlang am Computer arbeiten. Ich bin nach wie vor Tag für Tag aktiv im Dienste der Patienten und der Praxis. Es liegt mir außerdem am Herzen, möglichst viel von meiner langjährigen Erfahrung an junge Kollegen weiterzugeben. Das ist auch das Ziel meiner Bücher und Lexika Dunkelfeld und Naturheilverfahren.

Ich habe in über 30 Jahren außer den beiden Hüftoperationen keinen einzigen Tag krankheitshalber versäumt. Ich brauche keinen Hausarzt, habe keinen Bluthochdruck und keine Schlafstörungen. Was Kopfschmerzen oder Verdauungsbeschwerden sind, weiß ich seit vielen Jahren nicht mehr. Ein ganz wesentlicher Schritt war dabei mit Sicherheit meine vegetarische Ernährung, die ich jetzt seit 30 Jahren konsequent, aber nicht fanatisch, einhalte. So erlaube ich mir auch mal einen Fisch zu essen, wenn ich irgendwo an der Küste bin.

Wenn ich heute rückblickend mein bisheriges Leben betrachte, denke ich, dass der Weg nicht immer einfach, aber insgesamt richtig war und hoffe, ihn in diesem Sinne noch ein paar Jahre weitergehen zu können. Ich betrachte es als ein Geschenk, so alt werden zu dürfen. Ich weiß heute aber auch: Gesundheit ist in erster Linie Arbeit. Und Gesundheit heißt auch, Verantwortung für sich selbst zu übernehmen. Immer nur Hilfe von anderen zu erwarten, ohne selbst etwas dazu beizutragen, ist ganz sicher keine erfolgversprechende Lösung.